- FTP
- File Transfer Protocol
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FTP[Abk. für File Transfer Protocol, dt. »Dateiübertragungsprotokoll«], auf TCP aufbauendes Protokoll für die Übermittlung von Dateien im Internet, das bereits 1971 in der RFC 959 festgelegt wurde. Auch der Internetdienst, der auf diesem Protokoll basiert, wird FTP genannt. FTP ist Betriebssystem-unabhängig und kann von jedem Rechner aus genutzt werden, der über einen sog. FTP-Client (FTP-Programm) verfügt. Dies ist ein lokales Programm, das ähnlich wie ein Web-Browser für das World Wide Web die Schnittstelle zwischen Einzelrechner und Netzwelt darstellt. FTP-Clients sind heute meistens in Web-Browser integriert, auch Commander-Programme (z. B. Speed Commander) bieten einen FTP-Client als Zusatzfunktion. Großrechner- und Netzbetriebssysteme enthalten z. T. ftp als Systembefehl.Bei der Nutzung von FTP sind zwei Aspekte zu berücksichtigen:- FTP kennt grundsätzlich zwei Übertragungsmodi: ASCII und binär. Bei der Übertragung im ASCII-Modus wird automatisch eine Konvertierung gewisser betriebssystemspezifischer Zeichen (z. B. des Return-Zeichens) durchgeführt, sodass die übertragene Datei unter dem Betriebssystem des Empfängers ohne Probleme gelesen werden kann. Dieser Modus ist daher bei Textdateien, wie reinen ASCII-Dateien, unkompilierten Programmdateien (Quellcode-Dateien), HTML-Dateien, RTF-Dateien usw., sinnvoll. Bei ausführbaren Dateien (also kompilierten Programmen), Bild- oder Multimediadateien wäre eine Veränderung der Daten, wie sie bei der Konvertierung passiert, aber fatal. Sie dürfen daher nur im binären Modus, d. h. Bit für Bit, übertragen werden.- FTP erlaubt neben der Dateiübertragung auch die Übermittlung von Verzeichnisstrukturen auf dem Host-Rechner. Da dabei möglicherweise private Daten bzw. geschützte Informationen übertragen werden können (und zum Schutz vor per FTP deponierten Viren oder Würmern), ist FTP grundsätzlich nur unter Angabe von Benutzername und Passwort möglich. Personen und Institutionen, denen an einer Verbreitung ihrer Daten über FTP gelegen ist, benutzen hierzu i. d. R. einen eigenen Rechner, den sog. FTP-Server. Dieser ist vom übrigen Intranet durch Schutzmaßnahmen getrennt und besitzt einen anonymen Zugang. Meist ist dieser für den Dummy-Nutzer namens »guest« (Gast) oder »anonymous« (anonym) ausgestellt, und erlaubt mit beliebigem Passwort das Herunterladen von Dateien. Die Netiquette legt allerdings nahe, als Passwort die eigene E-Mail-Adresse zu verwenden, sozusagen als »Visitenkarte«. Wer sich mit einem autorisierten FTP-Nutzernamen und -Passwort anmeldet, kann außer Leseberechtigung (Download) auch Schreib- und Löschberechtigung (Upload) auf einem oder mehreren Verzeichnissen des Servers erhalten.Während früher die Dienste Telnet und FTP zu den am häufigsten genutzten im Internet zählten, wird mittlerweile von vielen das Internet nur noch mit dem World Wide Web identifiziert. Dennoch ist FTP immer noch auch für Privatleute wichtig, z. B. um die bei einem Provider abgelegten eigenen Webseiten zu warten.TIPP:Wenn Sie in das Adressfeld des Internet Explorers »ftp://name-des-ftp-servers« bzw. »ftp://username:passwort@name-des-ftp-servers« eingeben, können Sie den IE als einfachen FTP-Client verwenden.Mit vielen Web-Browsern kann man auch FTP-Server ansprechen. Beim Internet Explorer sollte dabei folgende Einstellung gewählt werden: Menü »Extras/Internetoptionen«, Register »Erweitert«, in der Liste dann die folgende Option durch Anklicken einschalten: »Ordneransicht für FTP-Sites aktivieren«.
Universal-Lexikon. 2012.